Haben wir aus der Vergangenheit gelernt?

Die Vergangenheit ist die der Gegenwart vorangegangenen Zeit.

Die Vergangenheit vergessen?

Die Vergangenheit verstehen – sie reflektieren, akzeptieren? 

Die Vergangenheit als Teil meiner Identität? 


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Verfolgung von Christen und Juden, zwei Weltkriege, ein geteiltes Land. 

Reformation, Revolutionen, ein vereintes Land.

Was prägt unsere Geschichte? 

Was prägt unsere Zukunft?


Menschen sagen, die Vergangenheit sei egal. Sie ist nicht mehr wichtig für uns. Wir leben jetzt.

Menschen sagen, wir müssen aus der Vergangenheit lernen.

Die Fehler vorangegangener Generationen dürften sich nicht wiederholen.


Wir als die Generation Z genauso wie die meisten heute hier kennen weder Christen- noch Judenverfolgung noch waren wir je aktiver Teil eines Krieges. Und dennoch gehört die Tatsache, dass von  deutschem Boden ausgehend ein Weltkrieg entfacht, ein anderer nach Kräften unterstützt wurde, zu unserer Geschichte. Allein weil wir Deutsche sind, werden wir mit diesem geschichtlichen Desaster, unabhängig von Alter und politischer oder religiöser Einstellung, weltweit in Verbindung gebracht. Allein diese Tatsache, so meint man, müsste uns klug machen, müsste uns klug handeln lassen, müsste politische Entscheidungen beeinflussen. Wer will schon Kriegstreiber sein? 


Die aktuellen Geschehnisse lassen mich an der Idee zweifeln, dass wir aus der Vergangenheit lernen und schon gelernt haben.


Es ist Krieg auf europäischem Boden. Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Eine Entscheidung, die schwer zu verstehen ist, in keinem Fall jedoch zu tolerieren ist. Der Ruf nach Friedensgesprächen, nach Diplomatie in der Kommunikation und in der Entscheidung über mögliche Sanktionen gegen Russland bestimmten die Gespräche zwischen den Regierungen in Europa und der Welt. Beruhigend empfand ich als Deutsche die Einstellung meines Landes zu der Frage, ob Waffen in die Ukraine geliefert werden sollen. Keine Waffen in Krisengebiete – so ließ es Bundeskanzler Olaf Scholz noch im Februar 2022 in einer Regierungserklärung verlauten.(1) Und doch entschieden Deutschland und andere Länder dazu, Waffen in die Ukraine zu liefern. Nur wenige Wochen später war der anfängliche Slogan nichts mehr wert, die Motivation für die Entscheidung mag ich hier nicht hinterfragen.


Ich denke: Waffen stoppen keinen Krieg, Waffen halten ihn am Laufen. Das hätten wir aus der Vergangenheit lernen sollen. 


Nein, wir lernen nicht aus der Vergangenheit! Wir perfektionieren lediglich unsere Fehler und passen sie in Rhetorik und Durchschlagskraft an die Gegenwart an. 

Haben die Generationen X und Y versagt? Können sie überhaupt ein positives Beispiel, ja sogar Vorbild für kommende Generationen sein? Diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten.


Die Vergangenheit prägt uns. Vielen ist das überhaupt nicht bewusst. Manchmal bekommt man es gar nicht mit, aber das, was wir in der Vergangenheit erlebt haben, begleitet uns nicht selten unser ganzes Leben lang. Entweder es verfolgt oder es lehrt uns. Es sollte das Ziel unserer Generation sein, den kommenden Generationen nicht nur Schandseiten unserer Vergangenheit zeigen zu müssen, sondern eben auch Seiten, auf die wir aus tiefstem Herzen stolz sein können.


Eines ist klar: Es liegt an uns, Generation Z und an den folgenden Generationen, endlich eine Kehrtwende einzuführen, uns an die Vergangenheit zu erinnern und sie niemals zu vergessen. Denn in der Vergangenheit liegt die Lehre für die Zukunft. Hören wir auf, Kriege zu entfachen, Kriege zu befördern, Menschen zu diskriminieren und unsere Umwelt zu zerstören. Lasst uns eine Zukunft erschaffen, die eine grandiose Vergangenheit sein wird.


Die Vergangenheit vergessen? Niemals!

Aus der Vergangenheit lernen? Tausendmal Ja!

Prägt die Vergangenheit? Auf jeden Fall!


pge


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