Türchen 20: Weihnachten mal anders

 Weihnachten - hier im Erzgebirge, dem ‘Weihnachtsland’ schlechthin - ist etwas ganz besonderes. Jedes Jahr sitzen wir mit der geliebten Verwandtschaft beisammen, beschenken einander, gehen in die Metten oder genießen das Festtagsessen. Der Weihnachtsbaum ist geschmückt, ein Raacherkarzl angezündet und im Fernsehen läuft Aschenbrödel. Aber wie sieht Weihnachten woanders aus? Wir haben unsere Freunde Amelie aus Australien und Raeya aus Kanada gefragt. 



“Ich denke, Weihnachten ist überall auf der Welt eine große Sache", findet Raeya. Nur feiert jeder auf eine andere Weise. In Nordamerika wird am 25. Dezember gefeiert. Manche Familien öffnen aber ein Geschenk schon am 24.12. Das sind meistens Pyjamas, Socken oder Filme.  Auch besonders ist der “Boxing Day" am 26. Dezember. Der ist eigentlich dafür da, den Weihnachtsbaum abzuputzen und zu entsorgen, “[...] aber das macht wirklich niemand.”, verrät Raeya. 

Eines ist in Raeyas Heimatstadt ganz Besonderes: Alle treffen sich in einer Cut-Bank-Halle, um gemeinsam mit dem Weihnachtsmann zu frühstücken. Seit ihrer Kindheit spielt ein Mann namens Robert den Weihnachtsmann und bereitet den Familien Freude und wertvolle Erinnerungen. 

     Raeyas Familie stellt normalerweise ehrenamtlich Schlitten zur Verfügung, oder ein Viehzüchter in der Nähe organisiert Schlittenfahrten mit Pferden. Es werden Weihnachtsparaden, Kunsthandwerksmärkte und Banketts veranstaltet, bei denen “Santa Robert” natürlich immer dabei ist. 

“Was das Essen angeht, ist immer ein großes Bankett geplant”, erklärt uns die Austauschschülerin. Am beliebtesten ist Truthahn mit Kartoffelpüree und Süßkartoffelaufläufen mit Marshmallows obendrauf und Gemüse, was sich aus Mais, Erbsen und Rüben zusammensetzt. Zum Nachtisch gibt es Kuchen, Toffee oder Pudding.  

Das klingt ja nicht schlecht, aber haben die Leute in Kanada auch Glühwein? 

“Wir haben auch Glühwein, aber wir nennen es einfach heißen Wein. Ich denke, es hängt von der Familie ab, denn viele meiner Freunde haben das noch nie getrunken.”

Eine weitere Tradition gibt es noch, die in Raeyas Familie nie fehlen sollte: einen Wettbewerb, wer das schönste Lebkuchenhaus verziert. 


Wem Weihnachten in Kanada zu kalt oder zu ruhig ist, der muss Amelie Hook aus Australien besuchen. Dort ist Weihnachten noch einmal ganz anders.

 “Weihnachten in Australien ist sehr heiß”, beginnt Amelie zu erzählen. Familien treffen sich am 24. Dezember, um gemeinsam zu feiern. Geschenke gibt es relativ zeitig, vor oder nach dem Mittagessen. Es gibt viel Essen, viel Alkohol und Musik zum Tanzen. Oft werden “Poolpartys” veranstaltet, oder man geht an den Strand, um zu feiern. 

Statt Gänsebraten gibt es Truthahn oder BBQ, und statt Glühwein gibt es reichlich Bier. 

Weihnachtlich dekoriert wird in hellen Farben wie rot, grün und blau. Es gibt zwar keine Schwibbögen, dafür aber riesige aufblasbare Santa auf dem Dach. In Australien ist Weihnachten ein buntes und fröhliches Fest. 

Welche Tradition findest du cool, was würdest du ausprobieren wollen und was ist deine ganz eigene Weihnachtstradition? 



kli


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